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2008 wurde eine Gemeindefusion von Lü mit fünf weiteren Gemeinden zur Gemeinde Val Müstair umgesetzt, ein Projekt, das vom Kanton Graubünden mit 8.6 Millionen Franken unterstützt wurde.

Während sich am 18. April 2008 sämtliche andere betroffenen Gemeinden mit insgesamt 527 zu 105 Stimmen für die Fusion aussprachen, stimmte die Gemeindeversammlung von Lü mit 17 Ja- gegen 18 Nein-Stimmen dagegen. Da eine Fusion die Zustimmung sämtlicher betroffenen Gemeinden erforderte, war das Projekt vorläufig gescheitert. Die positive Stimmung der 5 anderen Münstertaler-Gemeinden welche mit grossem Mehr, die Fusion zugestimmt hatten, verwandelte sich schlagartig in Konsternation, ja sogar in Wut, Emotionen schalteten kurzzeitig Gehirn und Zunge einzelner Personen lahm, als nach langem Warten das negative Ergebnis von Lü bekannt wurde. Man wusste, dass es in Lü knapp werden konnte, hoffte aber bis zuletzt auf ein Ja. Die verantwortlichen Politiker, allen voran der Präsident des Regionalverbandes Val Müstair, Georg Fallet, und der Gemeindepräsident von Tschierv, Mario Gross, verurteilten mit klaren Worten das Vorgehen der Stimmbürger und Stimmbürgerinnen von Lü.

Ich kann mich gut erinnern, nachdem das Ergebnis der anderen Gemeinden auch der Gemeindeversammlung von Lü bekannt wurde, der amtierende Gemeindepräsident Severin Luzzi sein Amt nieder gelegt hatte , war ein Moment der Stille zu spüren. Befürworter und Gegner trafen sich anschliessend bei Carlo Schorta zu einen Café, manche tranken ein Glas Wein, andere einen Cognac oder einen Whisky. Es wurde viel diskutiert, jedoch es fielen von keiner Seite böse vorwurfsvolle Worte. Der demokratische Entscheid der Gemeindeversammlung wurde akzeptiert, jedoch so richtig wohl war es Keinem. Es wurde nach einer Optionen "Wie weiter" gesucht.

Am nächsten Tag stellte der Gemeindevorstand von Lü einen Wiedererwägungsantrag. Am 24. April 2008 in einer neuerlichen Gemeindeversammlung wurde mit 30 zu null Stimmen bei zwei Enthaltungen die Fusion gutgeheissen. Ende gut, alles gut, könnte man sagen, ein richtiger politischer Krimi, nicht wahr?

Die ganze Bevölkerung hofft jetzt natürlich, dass die Versprechungen und positiven Argumente umgesetzt werden, und wünscht den Verantwortlichen gutes Gelingen.

PS: 1878 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Lüsai mit Lü fusioniert. Somit hat Lü-Lüsai die zweite Hürde auch geschafft. Kommt bald schon die Dritte ? Wer weiss es ? Ich nicht !

 
   
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